Lohnt der sich noch zu Richten?
Im Anbetracht von mehr oder weniger deutlichen Gebrauchsspuren stellte sich bei einem betagten R4 immer die Frage: Lohnt sich der Aufwand hier noch Zeit und / oder Geld reinzustecken, oder kauf stattdessen eine jüngeres besseres Exemplar und werf‘ den Alten zum Schrott?
Die Frage ist aber speziell, denn alle R4‘s sind alt. Jüngere sind nicht mehr automatisch besser und die Neuerwerbung ist möglicherweise genauso reparaturbedürftig wie der Bisherige. Daher kann es sich jetzt durchaus lohnen den Alten aufzubauen. Wenn man ihn zukünftig auch nicht mehr im Salz bewegt, hat man auch gute Chancen, daß die Investitionen nicht nach zwei Jahren wieder zu Rost zerbröselt sind.
Dies bietet auch die Chance, die Sache einmal richtig zu machen und sich danach viele Jahre an einem hübschen und zuverlässigen Auto zu erfreuen. Das heißt in den wenigsten Fällen, daß der R4 komplett zerlegt und von Grund auf neu aufgebaut werden muß. Es geht eher darum, die anfallenden Reparaturen gründlicher, das heißt z.B. mit Blech statt mit Spachtel auszuführen. Es gilt die alte Oldtimerweisheit: Richte Dein Auto selbst, dann weißt Du wie gut es gemacht ist. (Anstatt Geld für einen Blender auszugeben) Natürlich gibt es auch abgeliebte Grotten, in die kein Geld mehr investiert werden sollte. ( Siehe die Punkte und „Korrosion“ – und wenn sich der Daumen dann senkt – die Tipps unter „Ausschlachten „. Aber der Schrottplatz muß nicht die Lösung sein, denn auch dringend restaurationsbedürftige R4 sind inzwischen nicht mehr wertlos . Mit einer Kleinanzeige findet sich sicher ein Bastler, der noch etwas damit anfängt.
Die meißten TÜV-Prüfungsversager sind aber mit etwas Einsatz und einigen Teilen für wenig Geld wieder fit. Die wichtigsten Teile gibt es noch/wieder und ein Schweißgerät kann man auch ausleihen. In Mietwerkstätten findet man auch oft jemanden, der die vorbereiteten Bleche einschweißt, wenn man sich das nicht selbst zutraut. – also: In die Hände gespuckt und los!
Die Ausführungen oben gelten in erster Linie für „Do it Yourself“ – wer das nicht kann oder will und jemanden braucht, der die Instandsetzungen gegen Geld macht – und eventuell zusätzlich sehr anspruchsvoll ist, für den ist der Punkt, daß es sich nicht mehr lohnt, wesentlich früher erreicht. Auch aus der Erfahrung, daß solche Auftragsrestaurationen in vielen Fällen für beide Beteiligte unzufriedenstellend ausgehen, ist zu überlegen ob man nicht den restaurationsbedürftigen R4 verkauft und sich eine guten bereits gerichteten kauft. Dieser ist dann erfahrungsgemäß billiger als wenn man die Stunden dafür einzeln bezahlen muß – Und das Endergebnis steht bei der Entscheidung bereits zur Prüfung zur Verfügung.