Technische Überwachung (TÜV)

Auch in diesem Kapitel ist der R4 ein Rekordhalter: Er belegte Zeit seines Lebens in der Mängelstatistik des TÜV immer einen der Spitzenplätze.

Das ist auch kein Wunder, legt doch der Prüfer seinen Finger schonungslos in die offenen, wunden Punkte des R4. Auch wenn er eigentlich zuverlässig fährt, erfordert die Sicherheitsausstattung etwas Aufmerksamkeit. Da diese oftmals nicht vom Fahrzeughalter aufgebracht wird, bleibt zuletzt nur der Prüfer…

Doch der geneigte Liebhaber mit seinen gepflegten Exemplar braucht heute keine Angst zu haben und kann mit seinem perfekten Unterboden fassungsloses Erstaunen in der Grube erzeugen, wenn der Prüfer noch die R4 – Boomzeit miterlebt hat.

Bemängelt wurden Damals fast immer – (als Pflegetips für heute):

Bremse:

Schiefziehen durch Mängel an Hydraulik und Seilen

Unrunde Bremstrommeln

Dünngeschliffenen Bremsscheiben

Rostige Bremsleitungen (selten die Bremsschläuche, da die R4 selten über 10 Jahre lang fuhren)

Lenkung / Randaufhängung:

Ausgeschlagene Kugelgelenke und Gummigelenke

Defekte Manschetten an Antriebswellen, Lenkung und Kugelgelenken

Beleuchtung:

Ausfall von Standlicht, Kennzeichenleuchte und Rückfahrscheinwerfer

Defekter Warnblinkschalter

Korrodierte Scheinwerferreflektoren

Batterie schlecht befestigt

Umwelt:

Ölverlust (alle waren ölfeucht – getropft hat fast keiner!)

Abgas schlecht aufgrund kapitaler Schäden an Zündung, Motor und Vergaser

Auspuff wieder durchgerostet oder mangelhaft befestigt

Tragende Teile:

          Rost eigentlich überall. Geheimtip der Prüfer: Schwingenlagerbock und Längsträger hinten; Radkästen hinten, unter den Matten

          Fußraum vorne, unter den Matten – und natürlich die offensichtlichen Stellen an Boden und Kotflügel